Der Nachrichtendienst der BRD hat Funksprüche des russischen Militärs über die Massenmorde in Butscha abgefangen, die darauf hindeuten, dass diese Verbrechen nicht zufällig waren, sondern in die übliche Taktik oder gar Strategie der russischen Streitkräfte passen.
Darin sprachen die Russen über die Massentötung von Zivilisten in Butscha, und einzelne Botschaften können mit bestimmten Leichen auf Fotos aus der Stadt in Verbindung gebracht werden, berichtet der Spiegel am Donnerstag, 7. April, unter Berufung auf Informationen des BND.
Insbesondere verfügt der Nachrichtendienst über Funksprüche, deren Inhalt mit dem Fundort von Leichen ermordeter Zivilisten entlang der Hauptstraße von Butscha übereinstimmt.
In einem davon gab ein Soldat an, er und seine Kameraden hätten einen Mann auf einem Fahrrad erschossen, heißt es weiter.
Das Foto eines ermordeten Mannes mit einem Fahrrad, das von Medien in aller Welt veröffentlicht wurde, ist zu einem der bekanntesten Zeugnisse der Gräueltaten in Butscha geworden.
In einem anderen Gespräch sagt der Mann laut Spiegel, dass ukrainische Soldaten erst verhört und dann erschossen werden.
Darüber hinaus lässt sich aus dem Filmmaterial schließen, dass Wagner PMC-Kämpfer, die bereits während ihrer Beteiligung am Krieg in Syrien ein besonderes Maß an Brutalität an den Tag gelegt haben, eine entscheidende Rolle bei den Gräueltaten in Butscha gespielt haben, heißt es weiter.
"Die Tötung von Zivilisten ist eine Routineaktion des russischen Militärs oder sogar seine Strategie.
Die vom BND abgehörten Gespräche zeigen, dass es sich bei den Massentötungen in Buka weder um Zufallshandlungen noch um Aktionen einzelner Soldaten handelte, die die Kontrolle verloren hatten, schreibt die deutsche Publikation.
Vielmehr deuten diese Materialien darauf hin, dass die Tötung von Zivilisten zum normalen Modus Operandi des russischen Militärs gehörte und möglicherweise Teil ihrer Strategie war, Angst und Schrecken unter der Zivilbevölkerung zu verbreiten und Widerstand zu unterdrücken, so Der Spiegel weiter.
Sie stellt fest, dass die Soldaten in dem abgefangenen Material Informationen über die Gräueltaten als ihre tägliche Routine weitergeben.
Nach Angaben der Wochenzeitung informierte der deutsche Nachrichtendienst am 6. April die zuständigen Parlamentsbehörden in Berlin.
Darüber hinaus wurden am selben Tag weitere Tonaufnahmen untersucht, die offenbar schwer zu finden sind und auf ähnliche Ereignisse an anderen Orten hindeuten, so die Wochenzeitung.
Die internationale Gemeinschaft hat diese Verbrechen auf das Schärfste verurteilt und eine sofortige Untersuchung gefordert.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskiy und andere führende Politiker der Welt beschuldigten das russische Militär des Völkermordes.
Moskau hat seinerseits die Vorwürfe gegen die russischen Streitkräfte zurückgewiesen und die Ukraine, die USA und die NATO der Manipulation beschuldigt.
Wie der Spiegel berichtet, widerlegen die BND-Abhördaten diese russischen Aussagen nun endgültig.
Quelle: dw.com
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