Ihr Mann verließ die Welt vor einem Jahr, als die Amerikanerin Lilly Ross im achten Monat schwanger war. Sie stimmte zu, die inneren Organe ihres verstorbenen Mannes zu spenden und erfuhr dann, dass auch ihr Gesicht transplantiert werden kann.
Lillys Ehemann, Kalen Ross, war einem anderen Amerikaner, Andy Sandness, ähnlich. Ihr Alter, ihre Hautfarbe und ihre Gesichtsstruktur stimmten überein. "Sie hätten Cousins sein können", sagte der Chirurg Samir Mardini, der die Operation überwachte.
Indem Lilly der Transplantation zustimmte, gab sie Sandness buchstänblich die Chance auf ein zweites Leben. Auch im Jahr 2006 hat er einen lebensgefährlichen Unglück überlebt: jemand legte ein Gewehr unter sein Kinn und drückte ab. Glücklicherweise überlebte der Mann, aber sein Gesicht ist seither vernarbt.
Fast 10 Jahre lang lebte Andy Sandness als Einsiedler, scheute sein Äußeres und vermied Ausflüge an belebte Orte. Die Operation der Gesichtstransplantation dauerte 56 Stunden, mehr als 60 Personen arbeiteten daran. Chirurgen bauten Nase, Kiefer, Zähne, Speicheldrüsen und Gesichtsmuskeln wieder auf. Schließlich, als alles hinter ihm lag und er ein neues Gesicht hatte, beschloss Andy, die Witwe seines Spenders zu treffen.
"Ich wollte zeigen, dass Ihr Geschenk nicht umsonst war", sagte er zu Lilly nach der gegenseitigen Begrüßung.
Die Frau zögerte zunächst, ob sie mit dem Mann ausgehen sollte, der nun das Gesicht ihres Mannes tragen würde. Lilly befürchtete, dass die Erinnerungen zu schmerzhaft sein würden. Die anderen Augen und die Schädelstruktur von Sandness taten ihr Übriges: ja, man könnte ihn und Ross für Cousins halten, aber keineswegs für Zwillinge.
Als sie sich sahen, umarmten sich Lilly Ross und Andy Sandness. Die Witwe nahm ihren kleinen Sohn Leonard mit zu dem Treffen. Einer der Gründe, warum sie der Transplantation zustimmte, war, damit ihr Sohn sehen konnte, wie sein Vater einem anderen Menschen geholfen hatte.
Quelle: themirror.com
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