Vor mehr als 2.000 Jahren, im Jahr 300 v. Chr., begannen die Mesoamerikaner mit dem Bau größerer Siedlungen und errichteten diese große Stadt, die einst mehr als 125.000 Einwohner beherbergte und damit die sechstgrößte Stadt der Welt zu dieser Zeit war.
Entlang der berühmten Allee der Toten befinden sich die Sonnenpyramide, das größte Bauwerk von Teotihuacan, und die Mondpyramide, das zweitgrößte Bauwerk, das am Ende der Straße liegt.
Die Stadt ist 1.000 Jahre älter als die Aztekenkultur, aber es gibt Beweise dafür, dass viele verschiedene Völker, darunter auch die Maya, in der Stadt lebten und die Architektur beeinflussten, die sie weltweit berühmt gemacht hat und heute jedes Jahr Millionen von Touristen anzieht.
Selbst der wahre Name der Stadt ist unbekannt, denn die Azteken gaben ihr den heutigen Namen, der "Geburtsort der Götter" bedeutet, während die Hieroglyphentexte der Maya sie als "puh" bezeichnen, was "Ort des Schilfs" bedeutet.
Als die Azteken ankamen, war die Stadt bereits verlassen und lag in Trümmern. Archäologen untersuchen den Fall von Teotihuacan seit Jahrzehnten und haben mehrere Theorien aufgestellt.
Manche sagen, die Stadt sei von ausländischen Feinden überfallen und geplündert worden. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass eine durch die Umweltkatastrophe ausgelöste innere Rebellion zu einer schrumpfenden Bevölkerung und dem Sturz der herrschenden Klasse führte.
Da viele der Gebäude niedergebrannt wurden, haben Forscher verständlicherweise den Schluss gezogen, dass die Stadt von einer rivalisierenden Zivilisation angegriffen wurde.
Das Problem ist, dass nur Strukturen der herrschenden Klasse verbrannt wurden, was auf eine interne Rebellion hindeutet. Aber warum hat sich die Bevölkerung gegen die herrschende Klasse aufgelehnt?
Es stellt sich heraus, dass der Grund dafür die Hungersnot während der durch den Klimawandel verursachten schweren Dürreperioden in den Jahren 535-536 n. Chr. gewesen sein könnte.
Die Stadt stützte sich hauptsächlich auf die Landwirtschaft und baute Tomaten, Mais, Bohnen, Kürbisse und vieles mehr an, aber als die Dürre begann, gingen die Lebensmittelvorräte zur Neige und es gab nicht mehr genug Nahrung für die große Bevölkerung.
Der Grund für diese plötzliche Klimaveränderung könnte der Ausbruch des Vulkans Ilopango in El Salvador im Jahr 535 n. Chr. gewesen sein.
Schließlich wurden durch den Vulkanausbruch mehrere Maya-Städte zerstört oder aufgegeben, warum nicht auch Teotihuacan?
Archäologen haben die Stätte jahrzehntelang ausgegraben und dabei Wandmalereien, Steinmasken, Statuen, Figuren und Beweise für Menschen- und Tieropfer gefunden.
Viele dieser Beweise für Menschen- und Tieropfer wurden in der Mondpyramide gefunden, die zwischen 100 und 450 n. Chr. errichtet wurde. Eine Treppe führt zur Straße hinauf zu der Bühne, auf der diese Rituale durchgeführt wurden.
Die Pyramidenanlage dient auch als Grabstätte für Opfer, und es gibt einen Altar, der der Großen Göttin von Teotihuacan gewidmet ist.
Bei den Ausgrabungen machten die Archäologen eine faszinierende Entdeckung: Sie entdeckten einen Tunnel unter der Pyramide, von dem sie annahmen, dass er als metaphorischer Durchgang zur Unterwelt diente, was durchaus Sinn macht, da an dieser Stätte Menschen geopfert wurden.
Der Grund, warum das Team den Tunnel überhaupt entdeckte, war, dass es ein bildgebendes Verfahren namens elektrische Widerstandstomographie einsetzte, um die Strukturen unter der Oberfläche zu kartieren.
Die Technologie spielt bei archäologischen Ausgrabungen eine wichtigere Rolle als je zuvor. Neue Satellitenbilder haben den Forschern beispielsweise geholfen, Tausende von Maya-Strukturen und mögliche Standorte zu identifizieren, die zuvor nicht bekannt waren.
Dies ist sicherlich eine interessante Entwicklung, die es uns ermöglichen wird, mehr über diese alte Zivilisation und ihre große Stadt zu erfahren. Und vielleicht werden die Archäologen noch mehr finden, wenn neue Technologien an der Stätte eingesetzt werden.
Vielleicht werden wir eines Tages den wahren Namen der Stadt erfahren und herausfinden, wer sie gebaut hat. In der Zwischenzeit müssen sich die Archäologen mit einem gruseligen Tunnel begnügen, den nachts sicher niemand betreten möchte.
Quelle: dzen.com
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