Etwa jeder 13. Arbeitslose in Deutschland muss neben dem Arbeitslosengeld I auch Hartz IV beantragen.
Dies geht aus Daten einer Anfrage der Linkspartei hervor, die Business Insider vorliegen.
Menschen, die in Deutschland ihren Arbeitsplatz verloren haben, können sich also auf den Staat verlassen. Die Behörden werden ihnen zumindest einen Teil ihres bisherigen Lohns weiterzahlen.
Doch diese Hilfe wird nicht lange anhalten. Das Arbeitslosengeld I (ALG I) hilft den Menschen, nicht ganz unten zu landen. Aber manchmal ist das nicht genug.
Die Folge: Die Menschen gehen zu den Jobcentern, um Hartz IV zu bekommen. Der Grund: Es gibt viele schlecht bezahlte Arbeitsplätze. Alleinstehende erhalten nur 60 % ihres Nettoeinkommens in Form von Leistungen. Menschen mit Kindern erhalten nur 67 %. Wenn Sie also etwa 2.000 Euro brutto im Monat verdienen, haben Sie Anspruch auf etwa 855 Euro brutto im Monat als Leistung.
Darüber hinaus müssen die Bürger, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, weiterhin für Unterkunft, Lebensmittel und andere Ausgaben aufkommen. Dieses Geld reicht nicht aus - vor allem nicht für diejenigen, die im Niedriglohnsektor arbeiten.
Dies erklärte die Bundestagsabgeordnete Susanne Verschl (Linkspartei).Jeder 13. Arbeitslose in Deutschland sucht Unterstützung
Aus einer Antwort des Ministeriums für Arbeit und Soziales geht hervor, dass 7,7 % der Bezieher von Arbeitslosengeld I in Deutschland auch im ersten Halbjahr 2022 Hartz IV beantragen mussten.
Dem Bericht zufolge erhielten im Juni 2022 insgesamt rund 743.000 Menschen Arbeitslosengeld I. Rund 57.000 Menschen erhielten zur gleichen Zeit Grundsicherungsleistungen.
Nach Angaben des Ministeriums gibt es regionale Unterschiede. In Westdeutschland liegt die Höhe der Ergänzungsleistungen bei 7,25 %. Im Osten sind 9,8 % der Arbeitslosen auf doppelte staatliche Leistungen angewiesen.
Die geschlechtsspezifische Aufschlüsselung zeigt, dass Frauen häufiger einen Antrag stellen (Frauen: 7,9 %; Männer: 7,7 %).Ferschl bezeichnet diese Situation als "beschämend". Sie beschuldigt die Arbeitgeber des "Lohndumpings". Gerade Menschen mit niedrigen Löhnen leiden am meisten.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linkspartei fordert eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes. Sie sollte 70 % des vorherigen Nettoeinkommens betragen.
Ferschl will vor allem den "Sumpf" der Niedriglöhne trockenlegen. Dies kann durch Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern erreicht werden. Derzeit liegt Deutschland hinter den anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union zurück.
Weniger als 50 % der Arbeitnehmer genießen also noch Arbeitsplatzsicherheit durch Tarifverträge.
Quelle: aussiedlerbote.de
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