Prora ist ein Kurort auf der deutschen Insel Rügen, die in der Ostsee liegt. Es ist ein malerischer Ort, aber es ist nicht wegen seiner auffälligen Landschaft, die ihn weltberühmt gemacht hat.
Berühmtheit erlangte der Ort durch ein riesiges Hotel - ein ehrgeiziges Projekt des Dritten Reiches, das den inoffiziellen, aber sehr klangvollen Namen "Koloss von Prora" erhielt.
1933 wurde die nationalsozialistische Vereinigung "Kraft durch Freude" (KdF) gegründet, die sich als politische Organisation der Planung und Kontrolle der Freizeitgestaltung der Reichsbevölkerung nach den ideologischen Vorgaben des Nationalsozialismus widmete.
Durch die KdF-Programme konnten deutsche Arbeiter mit günstigen Fahrkarten und Reisen zu vielen Urlaubsorten in Deutschland rechnen.
Die alten Kurorte waren nicht in der Lage, einen solchen Zustrom an willigen Arbeitskräften zu bewältigen. Es wurden große "Gesundheitsfabriken" benötigt, die Zehntausende von Urlaubern auf einmal unterbringen konnten.
Zu diesem Zweck wurde 1935 die Nehrung auf der Ostseeinsel Rügen in der Nähe des Kurortes Binz ausgewählt. Der Architekt Clemens Klotz wurde beauftragt, einen gigantischen Komplex für 20.000 Gäste zu entwerfen.
Klotz entwarf zwei sechsstöckige Flügel (jeder etwa drei Kilometer lang), die in vier Wohnblöcke unterteilt wurden, von denen jeder durch fünf abgesenkte, senkrechte öffentliche Blöcke geteilt werden sollte.
Im Jahr 1935 wurde der endgültige Entwurf A. Hitler vorgelegt. Der Führer war mit dem Entwurf grundsätzlich zufrieden. Das Archivfoto vom November 1935 zeigt den Architekten Clemens Klotz links neben Hitler.
Hitler verlangte, dass im zentralen Bereich ein monumentaler Konzertsaal, zwei große Plätze und ein Hafen, der Kreuzfahrtschiffe aufnehmen konnte, errichtet werden sollten. Mit der Planung des Konzertsaals wurde der Architekt Erich zu Putlitz betraut.
Projekt des Komplexes (Konzertsaal in der Mitte):
Konzertsaal:
Der Platz vor der Konzerthalle:
Layout des Komplexes:
Projekt eines Hallenbades in einem der Flügel:
Neun große deutsche Baufirmen (wie z.B. Hochtief, etc.) waren am Bau des Komplexes beteiligt. Auf der Baustelle waren ca. 9.000 Arbeiter beschäftigt, darunter auch einige unfreiwillige Arbeiter.
Bau des Sanatorium-Blocks (1938):
Sanatorium Block (1939):
Bis 1939 wurden vier Wohnblöcke komplett eingerichtet. Jeder Block bestand aus Korridoren entlang der Westseite und kleinen Doppelzimmern entlang der Ostseite (zum Meer hin).
Die restlichen vier Blöcke konnten bis 1939 unter dem Dach aufgestellt werden, wurden aber nicht fertiggestellt. Die Böschung und der Steg in der Nähe des zukünftigen Platzes vor dem Konzertsaal wurden teilweise errichtet. Ende 1938 begannen die vorbereitenden Arbeiten auf den Baustellen der Sozial- und Dienstleistungsgebäude, zweier Schwimmbäder und eines Konzertsaals.
Der Beginn des Krieges stoppte jedoch diese Arbeiten. Alle Baustellen wurden konserviert und es war geplant, die Arbeiten unmittelbar nach Kriegsende fortzusetzen.
Unmittelbar nach dem Krieg wurde in Prora ein Übergangslager für die evakuierten Bewohner Hamburgs und anderer zerstörter Städte eröffnet. Später kamen die aus Ostpreußen vertriebenen Deutschen hinzu, und 1948 wurden in Prora Kasernen für zehntausend Soldaten und Offiziere errichtet. Zuerst - sowjetisch, dann ostdeutsch. Aus diesem Grund wurde der gesamte Bereich für geheim erklären.
Später wurden hier noch die Technische Schule der Nationalen Volksarmee der DDR und das Militärsanatorium Walter Ulbricht mit einem Pionierlager eingerichtet.
Im Jahr 2011 wurde in einem der Blöcke von Prora DJH Jugendherberge Prora mit 96 Zimmern und vierhundert Betten eröffnet.
Die Geschichte des Komplexes kann im Dokumentationszentrum Prora nachgelesen werden.
Quelle: tourweek.com
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