Globale Probleme der Menschheit gehen auch an Designern nicht vorbei. So würde zum Beispiel Lenka Petrakovas ehrgeiziges Konzept "8th Continent" helfen, die superkomplexe Aufgabe zu lösen, die Gewässer der Weltmeere von Müll und Plastik zu reinigen.
Diese schwimmende Forschungsstation verblüfft nicht nur durch ihre futuristischen Formen. Sein Potenzial zur Lösung globaler Probleme war so beeindruckend, dass das Projekt mit dem Nationalen Architekturpreis für grünes und innovatives Design in Meeresgebieten ausgezeichnet wurde.
Plastik bereitet der Menschheit schon lange Kopfzerbrechen, denn es hat nicht nur alle Mülldeponien und Straßenränder, sondern auch die Gewässer der Weltmeere gefüllt.
Umweltschützer schlagen Alarm, und das aus gutem Grund, denn jedes Jahr gelangen mehr als 8 Millionen Tonnen Plastik in die Flüsse, Meere und Ozeane, was zur Bildung von gigantischen Müllkontinenten führt.
Als Beispiel sei der ständig wachsende "Great Pacific garbage patch" mit einer Fläche von 1,6 Millionen Quadratkilometern genannt.
Die Folgen einer solchen Müllanhäufung sind katastrophal und nicht nur Umweltschützer und die Öffentlichkeit versuchen, sie zu verhindern. Auch Architekten versuchen, ihren Teil zu dieser edlen Sache beizutragen, indem sie einzigartige Projekte entwerfen, die, wenn sie umgesetzt werden, helfen würden, den angesammelten Müll vom Planeten zu entfernen.
Ein solches Projekt gewann den Grand Prix beim internationalen Wettbewerb der Jacques Rougerie Stiftung im Jahr 2020. Der Nationale Architekturpreis ist die höchste französische Architekturauszeichnung.
Das Konzept mit dem Namen "8th Continent" wurde von der Slowakin Lenka Petráková entwickelt, einer führenden Designerin bei Zaha Hadid Architects in London.
Sie schlug das Konzept einer schwimmenden Forschungsstation vor, die zum Sammeln und Recyceln von Plastik genutzt werden könnte. Die Entwürfe von Lenka Petrakova beeindrucken sowohl durch die Möglichkeiten als auch durch die futuristischen Glasformen, die aus dem eleganten Spiralfuß herausragen.
Jacque Rougerie und die Jury waren beeindruckt von dem Konzept einer schwimmenden Station, einer autarken und völlig autonomen Struktur, die sich dank der Kraft von Sonne, Wasser (Gezeitenkraft) und Wind bewegen kann.
Der 8. Kontinent wird nicht nur eine Forschungs- und Entwicklungsfunktion haben, sondern auch aktiv den Ozean reinigen.
Die Designerin hat das Konzept unter Berücksichtigung der sehr realen Möglichkeiten des Ozeans selbst und der Natur im Allgemeinen entwickelt. Daher steht die Forschungsstation im Einklang mit der Umwelt und interagiert mit dem Ökosystem ohne unnötige Emissionen.
Strukturell besteht der Achte Kontinent aus fünf Hauptkomponenten:
- Ein Sperrbahnsteig, der weit über den Bahnhof hinausreicht. Er ermöglicht es, dass die gesamte Anlage auch unter extremsten Bedingungen flott bleibt. Gleichzeitig ist er mit einer speziellen Ausrüstung ausgestattet, die in der Lage ist, die Gezeitenenergie aus dem Wasser einzufangen und damit Turbinen in Gang zu setzen, die wiederum den Schutt einfangen und an den Kollektor weiterleiten.
- Die Sammelanlage ist darauf programmiert, den Kunststoff zu sortieren und zu recyceln. Sie macht daraus wiederverwertbares Material.
- Ein Forschungszentrum, das nicht nur alle Prozesse steuert, sondern auch Experimente in eigenen Gewächshäusern durchführt. Die Ergebnisse werden analysiert, systematisiert und es werden Lernprogramme erstellt.
- Energiesysteme und Wasserentsalzungsanlagen, die erforderlich sind, um optimale Bedingungen für den Aufenthalt der Menschen auf der riesigen Plattform zu schaffen. Dazu gehören Entsalzungsanlagen in Form von großen weißen Segeln, Windturbinen und Solarpaneele mit Umrichtern.
- Wohn-, Hilfs- und öffentliche Einrichtungen, die sich in der Mitte der Plattform befinden. Sie verbinden alle Teile der Station und sehen aus wie der Kiel eines Schiffes.
Das futuristische Aussehen des 8. Kontinents ist beeindruckend. Die Autorin des Projekts wurde von der Schönheit des Umrisses einer Seerose und der Form eines Oktopus inspiriert.
In einem Interview sagte Lenka Petrakova: "Heute ist die Meeresfläche mit Plastikmüll in der Größe eines Kontinents bedeckt. Und der, der im Pazifischen Ozean wächst, wird der 8. Kontinent genannt (daher der Name des Projekts).
Zu lange dachten die Menschen, sie könnten dem Ozean mit ihrem Handeln keinen Schaden zufügen, während sie an Land lebten. Es hat sich herausgestellt, dass wir durch unser gedankenloses Handeln Hunderte von Meeresarten zum Aussterben verurteilt haben".
Deshalb versucht die slowakische Designerin, diese Probleme mit einer neuen Art von nachhaltiger Architektur zu lösen.
Quelle: yandex.com
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