Gestern, am Montag, wurde Udo Lindenberg 75 Jahre alt. Er hat gleich doppelten Grund, zu feiern. Vor 50 Jahren begann seine Karriere. 1971 brachte er sein erstes Album heraus.

Udo Lindenberg. Quelle: rundschau-online.de

Seine Best-of-Box „Udopium“ enthält Stücke aus einem halben Jahrhundert, darunter auch vier neue Songs.

„Rudi Ratlos“ und „Jonny Controletti“

Mit seinen Storys hat der Udomat unsere Welt bunter und auch nachdenklicher gemacht. Hat sie bevölkert mit Gestalten wie dem alten Geiger „Rudi Ratlos“, dem Ex-Mafioso „Jonny Controletti“ oder dem „Cowboy Rocker“, dessen Ross aus Stahl ist und der von Arizona und der Freundin des Cliquenchefs träumt.

Fast immer ein Stück weit der Realität abgeschaut, auch wenn sie als Allegorien daherkommen, wie „Lady Whisky“, die so schöne braune Augen hat, „brauchst nur auszusaugen“.

Und so oft wie er hat sich, außer David Bowie vielleicht, kein anderer Sänger und Musiker neu erfunden. Auf seinen Plattencovern posierte er als Klassik-Virtuose, als Chef der Galaxo-Gang und als Box-Champion in den Seilen, als Neandertaler, als Steuermann oder Wiedergänger von Philip Marlowe.

Udo Lindenberg. Quelle: rundschau-online.de

Ebenso kreativ sind seine Texte und seine Sprache. So voller Wortgewalt-, -spielereien und -erfindungsreichtum, dass sich sein Kumpel, der Schriftrsteller Benjamin von Stuckrad-Barre, sogar zu der Formulierung hinreißen ließ, Lindenberg sei „der größte deutsche Nachkriegslyriker“.

Lindenberg ist nicht immer nur lieb gewesen. Bis 2006, als sein älterer Bruder Erich starb, hing er an der Flasche. Eine ererbte Krankheit: „Im Sommer '46 kam ich als Kind zur Welt, ich fiel direkt vom Himmel auf ein D-D-Doppelkornfeld.“

Heutzutage wirkt er fitter denn je, mit markantem Gesicht unterm Udo-Hut, elastischem Gang und mit seinem alten Kampfgewicht von 1973: 70 Kilogramm.

Udo Lindenberg. Quelle: rundschau-online.de

Als einer der ersten, die Rockmusik in deutscher Sprache schufen, als Künstler, der sich so hartnäckig um den deutsch-deutschen Austausch bemühte und als derjenige, der sich als Schöpfer der Stricher-„Likörellen“ (mit Alkohol eingefärbten, cartoonhaften Gemälden) Mitte der 1990er ein weiteres Mal neu erfand, hat der Mann aus Gronau viele Gründe, nichts zu bereuen.

Deshalb muss sich auch nicht fragen; „Welchen ander’n Weg hätt’st du vielleicht genommen? Und welchen Fehler nich’ gemacht?“

Quelle: rundschau-online.de

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