Eines Tages besuchten der 13-jährige Gregory und sein jüngerer Bruder ihren Vater, der mit seiner neuen Frau in Atlanta lebte. Gregorys Vater und seine Mutter, Lisa Smith, trafen nach der Trennung eine informelle Vereinbarung, dass Gregory mit beiden Elternteilen frei kommunizieren kann und der Vater jeden Monat Unterhalt für das Kind zahlt.
"Ich liebe meinen Vater. Nachdem sich meine Eltern getrennt hatten, rief ich meinen Vater jeden Tag nach der Schule an. Dad hat mich und meinen Bruder Sammy nach Atlanta eingeladen. Dann ging Sammy nach Hause und meine Stiefmutter wollte mich nicht gehen lassen", erklärte Gregory.
Die Stiefmutter, Samantha Joy Davis, überzeugte Gregory davon, dass die Mutter ihren Sohn nicht zu Hause haben wollte und dem Jungen nicht erlaubte, sie zu kontaktieren. Die Stiefmutter meinte, es wäre besser für den Vater, wenn Gregory bei ihnen bliebe. Der echte Grund dafür sei, dass sein Vater, Gregory Jean Sr, keine Unterhaltszahlungen an seine leibliche Mutter habe zahlen wollen.
Lisa Smith, 38, vermutlich eine Einwanderin aus Haiti, lebte etwa 400 Meilen südlich in Florida. Sie alarmierte das Jugendamt, informierte aber nicht die Polizei, wahrscheinlich weil sie Angst hatte, dies zu tun.
Anfangs wurde Gregory anständig behandelt, sagte er, und er besuchte die Point Middle School in Atlanta wie ein normales Kind. Aber im Laufe der Zeit habe ihn seine Stiefmutter wie ein Diener arbeiten lassen: Er habe Haus und Hof gereinigt und sei mit einem Stock geschlagen worden, wenn sie mit den Schularbeiten unzufrieden war. Er sagte, dass er oft ohne Essen habe auskommen müssen, gezwungen worden sei, einen Eimer als Toilette zu benutzen, während andere zusahen, und habe nicht fernsehen oder Weihnachten mit ihren leiblichen Kindern feiern können. Zudem habe er auf einem Feldbett in der Garage geschlafen.
Als er sich bei einer Schulberaterin beschwerte, besuchten Mitarbeiter der Schule das Heim. Sein Vater und seine Stiefmutter versteckten angeblich das Kinderbett und den Eimer und machten eine Show daraus, dass alles normal sei. Danach bestraften sie Gregory und nahmen ihn von der Schule wegen angeblichen Hausunterrichts, der hauptsächlich aus dem Abschreiben von Wörtern aus einem Wörterbuch bestand.
Er erzählte Reportern, dass er zu viel Angst vor Davis hatte, um Hilfe bei Nachbarn oder anderen Außenstehenden zu suchen. "Sie sagte, du musst tun, was du tun musst. Sie erzählte mir, dass sie schon einmal im Gefängnis war, aber sie sagte mir nie, wofür. Sie sagte, sie würde verrückt werden und man solle sich nicht mit ihr anlegen, wenn es ihr schlecht ginge."
Der Missbrauch kam schließlich ans Licht, als es Gregory gelang, seine Mama durch eine Nachricht in Facebook zu kontaktieren. Das war nicht ganz einfach: Gregory musste ein Mobiltelefon ohne Dienstanbieter mit einem Wifi-Netzwerk verbinden und dann eine App herunterladen, die Anrufe über Wifi ermöglichte. Er schickte die Adresse und ein Bild des Hauses in Clayton County, in der Nähe von Atlanta.
Gregorys Mutter rief die Polizei mit Details über seinen Aufenthaltsort im Haus an - in Echtzeit geliefert durch Texte von Gregory. Sie fanden ihn am frühen Samstag hinter einer falschen Wand in einem Wäscheschrank auf dem Dachboden der Garage, einer beengten Ecke zwischen Isolierung und Holzbalken. "Ich war den Polizeibeamten so dankbar, als sie mich gefunden haben", sagte er später. "Ich sagte immer wieder: "Danke, danke".
Der Teenager wurde über die Weihnachtsfeiertage gerettet, weshalb er besonders dankbar war. "Welche Geschenke alle anderen zu Weihnachten bekommen, ist mir egal. Mein Weihnachtsgeschenk ist, nach Hause zu kommen", sagte Gregory.
Die Stiefmutter und der Vater des Jungen wurden jeweils wegen Freiheitsberaubung, Grausamkeit gegenüber Kindern und Behinderung angeklagt. Aber Gregory ist weder dem Vater noch der Stiefmutter böse: "Ich will nicht, dass die Stiefmutter oder der Vater ins Gefängnis kommen. Wenn ihre Familie denkt, dass ich sie ins Gefängnis bringe, tue ich das nicht. Ich will einfach frei sein und mein Leben so leben, wie ich es will."
Quelle: epochtimes.com
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